Paul Humburg: Führender Bekenntnispfarrer


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Paul Humburg wurde am 22. April 1878 als Sohn eines pietistisch gesinnten Unternehmers in Köln-Mülheim geboren. Im Ersten Weltkrieg meldete er sich freiwillig als Pfarrer an die Ostfront. Von 1921 bis 1929 war er hauptberuflich Bundeswart des Westdeutschen Jungmännerbundes (CVJM). Ab 1929 war er Pfarrer in Barmen-Gemarke.


Politisch national-konservativ eingestellt, begrüßte er die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler und erhoffte sich davon eine Erneuerung des politischen Lebens. Die massiven Eingriffe des Staates in die Belange der evangelischen Kirche führten jedoch schon Ende 1933 zu einer Änderung seiner Haltung. Im August 1934 wurde er von der Rheinischen Bekenntnissynode als Präses gewählt und übte dieses Amt bis 1942 aus. Gleichzeitig war er von 1934 bis 1936 Mitglied der Ersten Vorläufigen Kirchenleitung, des Leitungsgremiums der Bekennenden Kirche.


Die Folge seiner überzeugenden Haltung, die sich vor allem in seinen Predigten manifestierte, waren zahlreiche Hausdurchsuchungen, Verhöre und Verhaftungen. Von seiner „Knospenfrevelpredigt“ aus dem Jahr 1936 wurden 200.000 Exemplare gedruckt.
Im Januar 1943 wurde Humburg – von Krankheit schwer gezeichnet – in den Ruhestand versetzt. Im Mai desselben Jahres wurde das Pfarrerhaus in Barmen mit allen Akten und Unterlagen bei einem Fliegerangriff zerstört. Humburg fand Zuflucht im Diakonissenmutterhaus in Detmold, wo er wenige Tage nach Kriegsende starb.


Quelle / Titel


  • © Paul Beckmann (AEKR Düsseldorf 012H-0011)

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