Die Düsseldorfer Erklärung vom Mai 1933


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Im Mai 1933 trafen sich in Düsseldorf reformierte Theologen und Gemeindevertreter aus dem Rheinland und beschlossen eine theologische Erklärung, die aus 14 Thesen zur Gestalt der Kirche bestand.


Sie wollten insbesondere dem reformierten Vertreter im Ausschuss zur Neuordnung des deutschen Protestantismus, Hermann Albert Hesse, eine Hilfe für seine Arbeit geben – sei es im Sinne einer Unterstützung oder im Sinne einer Wegweisung und Ermahnung. Dem gemeinsamen – reformierten wie lutherischen – reformatorischen Erbe entsprach die Identifizierung Jesu Christi mit dem Wort Gottes, das uns gesagt werde durch die Heilige Schrift Alten und Neuen Testamentes. Das gilt auch für die Formulierung, Christus allein sei letztlich der geistliche Führer der Kirche. In reformierter Tradition stellte man die vier grundsätzlich gleichwertigen kirchlichen Ämter des Predigers, des Lehrers, des Ältesten und des Diakons heraus, wandte sich gegen ein übergeordnetes Bischofsamt und sprach sich für synodale Leitungsstrukturen aus.



All das war nicht neu, widersprach aber in Vielem den Positionen der Deutschen Christen, die das Führerprinzip in der Kirche einführen wollten und die „nationale Revolution“ als neue Offenbarung oder gute Ordnung Gottes ansahen. Manche Gedanken und sogar einzelne Formulierungen der Düsseldorfer Erklärung fanden sich später in der Barmer Theologischen Erklärung vom Mai 1934 wieder. Mit der nationalsozialistischen Rassenlehre und insbesondere mit der Forderung der Deutschen Christen nach einem Arierparagrafen in der Kirche unvereinbar war die vierte These, wonach Christus als der Heiland der Welt seine Kirche aus allen Völkern beruft.


Quelle / Titel


  • © AEKR Düsseldorf, Bestand Beckmann, B 46

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