Gründung der Bremer Bekenntnisgemeinschaft


  • 1tes Bild zum Dokument
    Bildlupe
    © Privatbesitz Familie Stoevesandt

Als die Gemeindeglieder für den 4. Juni 1934 ins Gemeindehaus eingeladen wurden, um unter anderem den Bericht des St. Stephani-Pastors Gustav Greiffenhagen (1902–1968) über die Barmer Bekenntnissynode vom 29.–31. Mai zu hören, wurde dessen Vortrag verboten. So zog die Versammlung von über 200 Menschen nach Beendigung anderer Tagesordnungspunkte ins nahe gelegene Privathaus der Familie Stoevesandt in der Kohlhökerstraße 56. Auf Fluren und Treppen und in den Zimmern stehend, hörten sie Greiffenhagens Bericht. Dieser 4. Juni 1934 wurde zum Gründungsdatum der Bremer Bekenntnisgemeinschaft. Karl Stoevesandt wurde Vorsitzender des Landesbruderrats und Mitglied des Reichsbruderrates der Bekennenden Kirche.


1938 wurde er in seiner Gemeinde Verwaltender Bauherr, was mit vergrößertem Entscheidungsspielraum verbunden war. Er nutzte diese Position, um seinen vermittelnden Kurs zwischen der Gesamtgemeinde und der in ihr agierenden Bekenntnisgemeinschaft fortzusetzen – eine Gratwanderung, die ihn viel Zeit und Kraft kostete, die letztendlich aber die Gemeinde zusammenhielt. Dafür wurde er von der auf Konfrontationskurs zu „Bischof“ Heinrich Weidemann und der deutschchristlichen Ideologie ausgerichteten Gemeinde St. Stephani-Süd mit ihrem Pastor Gustav Greiffenhagen scharf kritisiert. St. Stephani-Süd trat aus der Bremer Bekenntnisgemeinschaft aus.


Quelle / Titel


  • © Privatbesitz Familie Stoevesandt

Verwandte Inhalte