Rechtfertigung für Beitritt zur Bekennenden Kirche


  • 1tes Bild zum Dokument
    Bildlupe
  • 2tes Bild zum Dokument
    Bildlupe

Winterberg musste sich im September 1935 für seinen förmlichen Beitritt zur Bekennenden Kirche vor dem Presbyterium der Gemeinde Koblenz rechtfertigen, dem eine Reihe von Mitgliedern der Deutschen Christen angehörte. Er erklärte u. a., er halte es für seine Aufgabe, den ‚Deutschen Christen‘ ... ein glattes ‚Nein‘ entgegenzustellen, soweit er deren Arbeit als Bibel und Bekenntnis entgegenstehend erkennen müsse. Es gehe ihm nicht um kirchenpolitische Arbeit, vielmehr liege ihm alles an einer klaren, tapferen Verkündigung von der Vergebung der Sünden durch Jesus Christus, unseren Herrn, wie sie uns im Alten und Neuen Testament bezeugt wird.


Freilich gab Winterberg auch zu Protokoll: Mit meinen Kollegen verbindet mich nach wie vor meine volle Bejahung des Nationalsozialismus, heute wie bereits vor 6 Jahren. Daraus ergibt sich für mich die Verpflichtung zu kameradschaftlichem Verkehr. Das war offenbar nicht nur taktisch motiviert. Darauf deutet insbesondere die Bemerkung bereits vor 6 Jahren, also 1929, hin. Damals verfügte die NSDAP noch über keinen nennenswerten politischen Einfluss. Auch später finden sich durchaus einzelne Hitler-freundliche Äußerungen Winterbergs.


Quelle / Titel


  • © AEKR Boppard, Best. Kirchengemeinde Koblenz, A 1, 3, Protokollbuch des Presbyteriums 1930–1960

Verwandte Inhalte