Zuflucht für Juden


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Mitte September 1944 versuchte der NS-Staat mit einer letzten koordinierten Polizeiaktion im Rhein-Ruhr-Gebiet der verbliebenen „privilegierten“ jüdischen Bürger habhaft zu werden. Sie waren bis dahin verschont geblieben, weil sie „arische“ Partner hatten. Allein in Essen suchten noch mehrere Dutzend Menschen Zuflucht.


Heinrich Held und sein Freund und Amtsbruder Johannes Böttcher versteckten in den Kellergewölben unter der durch mehrere Luftangriffe zerstörten Reformationskirche und im angrenzenden Pfarrhaus Alfredstraße 81 mehrere verfolgte Juden. Im Heizungskeller, ohne Licht und Wasser, mussten die Gesuchten ausharren. In seinem Pfarrhaus in der Reginenstraße bot Held über Wochen hinweg dem früheren Landgerichtsrat Hans Werner Perls und dem ehemaligen Verbandsdirektor Philipp Rappaport Unterschlupf. In den Gottesdiensten baten die beiden Pfarrer um Spenden für „bedürftige Gemeindeglieder“. Ohne die Lebensmittel- und Zusatzkarten der Gemeinde wäre die Versorgung der Verfolgten nicht möglich gewesen.


Quelle / Titel


  • © Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nachlass Heinrich Held 80017-056

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