Herstellung und Vertrieb von BK-Schrifttum


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Seit Dezember 1933 wurden im Pfarrhaus von Heinrich Held wie auch im Ernst-Moritz-Arndt-Haus der Gemeinde Rüttenscheid heimlich Druckschriften und Verteilmaterial der Bekennenden Kirche hergestellt. Zunächst wurden sie auf einfachen Maschinen hektographiert.


In einem Nachruf auf Held heißt es: Zeitweilig wird daran in einer verborgenen, fensterlosen Bodenkammer des Rüttenscheider Gemeindehauses gearbeitet. Die Kammer blieb lange unentdeckt. Bis eines Tages die Gestapo besonders gründlich das Pfarr- und Gemeindehaus durchsucht. Aus der Bodenkammer fällt Licht durch die Türritzen; hier bedient nichts ahnend Vikar Reitz den Abziehapparat. Die Gestapo freut sich des wertvollen Fundes: „Da hätten wir ja den Vogel im Nest!“ Glücklicherweise war tags zuvor das Schild an der Innentür mit der Aufschrift „Daß wir hier arbeiten, verdanken wir dem Führer“ entfernt worden. Das Schild war ein Werk des anderen standfesten und fröhlichen Mitarbeiters, Vikar Wolf Gert Disselhoff. (G. Heidtmann, Damals, S. 10f.)


Seit 1935 erfolgte die Herstellung in einer befreundeten Druckerei in Mülheim/Ruhr, ab 1937 war durch den Verfolgungsdruck des NS-Regimes kein regelmäßiges Erscheinen mehr möglich.


Quelle / Titel


  • © 1+2: Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nachlass Heinrich Held 80017-083+084

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