Pfarrer in Münster


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Nach 10-jähriger Tätigkeit in Berlin wurde Clemens August von Galen in seine Heimatdiözese Münster zurückberufen. Er betreute dort von 1926 bis zu seiner Bischofswahl 1933 die dortige Stadtpfarrei St. Lamberti, zu der ab 1931 auch die Verwaltung der Pfarrei St. Servatii hinzu kam.


Die Gründe für den Münsteraner Bischof Johannes Poggenburg (1862–1933), von Galen dieses Amt zu geben, lagen wohl weniger in dessen Wunsch, von Galen als Bischofskandidaten zu positionieren, als vielmehr darin, dem politischen Meinungswandel des westfälischen Adels entgegen zu wirken.


Der rheinisch-westfälische Verein katholischer Edelleute, zu dem von Galen selbst zählte, war zuvor immer mehr in eine rechtskatholische Richtung gerückt, die Sympathie zum Nationalsozialismus wurde immer deutlicher. Poggenburg sah in dem adeligen Pfarrer von Galen die geeignete Person, um diesen Strömungen entgegenzuwirken.


Diese Hoffnung erfüllte sich allerdings nicht. Denn von Galens Versuche, die mit dem Nationalsozialismus sympathisierende Richtung im rheinisch-westfälischen Verein katholischer Edelleute in politisch-gesellschaftlichen Fragen wieder auf kirchliche Position zu bringen und damit für die katholische Zentrumspartei zurück zu gewinnen, schlugen fehl.


Quelle / Titel


  • © Bistumsarchiv Münster