Rupert Mayer als Pfarrer an der Front


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Pater Rupert Mayer diente im Ersten Weltkrieg (1914–1918) als Feldgeistlicher. Er hatte sich freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet. Zunächst im Feldlazarett Nr. 2 des I. Bayerischen Armeekorps, war er ab Januar 1935 Divisionspfarrer bei der 8. Bayerischen Reserve-Division.


Als Soldatenpfarrer feierte er Gottesdienste mit den Kameraden und war Ansprechpartner und Vermittler bei vielen Alltagssorgen und -nöten im Kriegsgeschehen. Angesichts der ständigen Lebensgefahr an vorderster Front war das Beichthören eine seiner wichtigsten Aufgaben, damit die Soldaten im Falle ihres Todes von schwerer Schuld losgesprochen gut vorbereitet vor den göttlichen Richter treten könnten. Unzählige Begräbnisfeiern gehörten dazu (vgl. Bild 1; 4. v.r.: P. Mayer).


Pater Rupert Mayer nahm seinen priesterlichen Dienst auch und gerade an der Front sehr ernst, wenn er sich zu den Sterbenden durchschlug, um ihnen die Beichte abzunehmen und die Kommunion als sogenannte Wegzehrung für einen guten Tod zu bringen oder um Verwundete und Aufgegebene noch aus der Schusslinie zu retten. Zeitzeugenberichte schildern den vorbildlichen Einsatz Mayers, aufgrund dessen ihm – erstmalig einem Geistlichen – das Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen wurde (vgl. Bild 2).


Im Dezember 1916 verwundete ihn eine Granate im rumänischen Sulta-Tal so schwer, dass ihm fast das komplette linke Bein amputiert werden musste. Von da an konnte er nur noch mit einer Prothese gehen, was ihm gerade bei langen Wallfahrten und Prozessionen in den folgenden Jahren immer wieder starke Schmerzen und auch Verletzungen bereitete.


Quelle / Titel


  • © 1: Archiv der Deutschen Provinz der Jesuiten, Akz. 298/2010, Nr. 125 h; 2. Ebd., Akz. 298/2010, Nr. 124 d (4.3.3)