„Über den Parteien“


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Die evangelischen Kirchenleitungen hielten sich mit Stellungnahmen zur politischen Entwicklung zurück. Man wähnte sich angesichts der Auseinandersetzungen über den Parteien zu stehen. Damit überließen die Kirchenführer jedoch die Demokratie von Weimar den Angriffen ihrer Gegner von rechts und links.


Mit verschiedenen Erlassen versuchten die Kirchenleitungen, der wachsenden Politisierung der Pfarrer Einhalt zu gebieten. Sie mahnten ganz allgemein zu politischer Zurückhaltung, ohne explizit auf den Nationalsozialismus einzugehen.


Eine kirchliche Verlautbarung gegen das rassische und völkisch-heidnische Ideenkonglomerat der Nationalsozialisten kam aufgrund der uneinheitlichen Meinungen unter den Kirchenführern nicht zustande. Auf der Sitzung des Deutschen Evangelischen Kirchenausschusses im November 1932 erklärte allerdings einer der Teilnehmer, dass sich in der Beurteilung des Christentums durch die NSDAP eine für kirchliche Erkenntnis und kirchliches Wesen grundstürzende Verkehrung des Urteils zeige.


Auf katholischer Seite gab es hingegen seit Ende 1930 dezidierte kirchliche Erklärungen gegen den Rassismus und Nationalismus der Nationalsozialisten. 1932 verboten die katholischen Bischöfe ihren Kirchenmitgliedern die Parteimitgliedschaft.


Quelle / Titel


  • © Evangelisches Zentralarchiv in Berlin, Best. 7 Nr. 2046