Der Aufstieg der NSDAP


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Mit ihrer Gründung am 24. Februar 1920 in München veröffentlichte die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) ein 25-Punkte-Programm, das auf drei zentralen Forderungen ruhte: Aufhebung des Versailler Friedensvertrages, Stärkung der Volksgemeinschaft, Entzug der deutschen Staatsbürgerschaft von Juden.


Bis 1923 konnte die Partei vor allem in Bayern Anhänger gewinnen. Am 9. November 1923 nahm die NSDAP die im Zuge von Inflation und Ruhrkampf schwierige innenpolitische Lage zum Anlass für den „Hitler-Ludendorff-Putsch“. Nach dem Scheitern des Putsches wurde die Partei verboten und Adolf Hitler zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt. Bereits im Dezember 1924 wieder entlassen, begann Hitler die Reorganisation der NSDAP als eine Führerpartei. Ziel war nun die legale Machtübernahme.


Seit den Reichstagswahlen 1928 ragte die NSDAP unter den antisemitisch-völkischen Parteien hervor. Reichsweite Aufmerksamkeit erreichte die Partei durch die Kampagne gegen den Youngplan, die sie gemeinsam mit Stahlhelm und DNVP unternahm.


Zwischen 1925 und 1930 stieg die Mitgliederzahl der Partei von 27.000 auf 130.000. In der Weltwirtschaftskrise mit Rekordarbeitslosenzahlen stieß das antikapitalistische, antiliberale und antisemitische Programm der NSDAP auf erhöhte Resonanz. Die NSDAP gewann eine Massenbasis in jenen Wählerschichten, die zuvor die DNVP oder eine nationale Kleinpartei gewählt hatten bzw. aus Enttäuschung über die „bürgerlichen“ Parteien zu Nichtwählern geworden waren. Überproportional viele Anhänger konnte die NSDAP im alten Mittelstand gewinnen, bei den kleinen Gewerbetreibenden, den Ladenbesitzern und Inhabern von Handwerksbetrieben.


In der innenpolitisch angespannten Atmosphäre des Jahres 1930 wurde die NSDAP bei den Reichstagswahlen am 14. September mit 18,3 Prozent der abgegebenen Stimmen zweitstärkste Partei hinter der SPD. Trotz Regierungsbeteiligungen in Thüringen und Braunschweig wurde die NSDAP im Unterschied zu den „Systemparteien“ als „Bewegung“ wahrgenommen.


Im Vordergrund ihrer Propaganda standen soziale und außenpolitische Themen (Versailler Vertrag, Youngplan). Um bürgerliche Kreise nicht zu verschrecken, hielt man sich seit 1928 mit „Radauantisemitismus“ zurück. Im Grunde versprach die Partei jeder gesellschaftlichen Gruppe, was diese sich wünschte. Überwölbt wurden alle, zum Teil widersprüchlichen Forderungen von einem radikalen Nationalismus und der Propagierung einer „Volksgemeinschaft“.


Bei den Reichstagswahlen am 31. Juli 1932 wurde die NSDAP stärkste Partei im Reichstag, Anfang 1933 überredete Franz von Papen den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg zu einer NSDAP-DNVP-Koalition unter einem Kanzler Hitler. Von Papen meinte, Hitler „zähmen“ zu können. Am 30. Januar 1933 erfolgte die legale „Machtübergabe“.


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