Eduard Lamparter


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Der liberale württembergische Pfarrer Eduard Lamparter (1869–1945) prägte durch seine Publikationen die Arbeit des Vereins zur Abwehr des Antisemitismus in der Zeit der Weimarer Republik entscheidend mit.


Er wandte sich mit ethischen und theologischen Argumenten gegen den Antisemitismus. In einer 1928 erschienenen Broschüre „Evangelische Kirche und Judentum“, die in 70.000 Exemplaren verbreitet wurde, setzte sich Lamparter mit der Haltung der evangelischen Kirche und Theologen gegenüber dem Judentum kritisch auseinander.


Im selben Jahr erschien auch seine umfangreiche Schrift „Das Judentum in seiner kultur- und religionsgeschichtlichen Erscheinung“. Mit beiden Schriften hoffte er, gebildete evangelische Christen für den Kampf gegen den Antisemitismus zu gewinnen.


Lamparter kritisierte in seinen Schriften religiöse Homogenitätsvorstellungen, die Abwertung des Judentums in der alt- und neutestamentlichen Forschung der Gegenwart sowie die Vorstellung von der religiös-kulturellen Überlegenheit des Christentums gegenüber dem Judentum. Er beklagte das mangelnde Interesse am aktuellen Judentum und die fehlende Bereitschaft zu einem christlich-jüdischen Dialog.


Quelle / Titel


  • © Universitätsbibliothek München

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