Volkstumstheologie


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Im letzten Drittel der Weimarer Republik gewann zunehmend ein völkisch-rassistischer, quasireligiöser Nationalismus Einfluss auf protestantische Kreise. Organisatorisch verfestigt wurde diese „deutsch-völkische Bewegung“ 1927 mit der Gründung der Thüringer Kirchenbewegung Deutsche Christen.


Auch wenn es sich dabei zunächst um eine Randgruppe innerhalb der Kirche handelte, so entwickelten sich doch „Volk und Gott“ sowie „Kirche und Volkstum“ während der letzten Jahre der Republik zu den zentralen Themen im deutschen Protestantismus – gerade auch in den studentischen Kreisen.


Die Universitätstheologen Paul Althaus und Emanuel Hirsch sowie der Publizist Wilhelm Stapel standen in dieser Zeit für eine Volkstumstheologie, mit der man den als bedrohlich empfundenen Säkularisierungserfahrungen und den unbewältigten Modernisierungsproblemen in Deutschland zu entfliehen suchte. Sie sahen im Nationalsozialismus Gottes Willen zur Volkswerdung des Volkes. Die nationalsozialistische Bewegung war für sie ein Stück göttlicher Offenbarung in der Geschichte. Diese Volkstumstheologie war durchaus breitenwirksam.


Quelle / Titel


  • © Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte, München

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