Die Kritik des Lutheraners Hermann Sasse


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Der Herausgeber des Kirchlichen Jahrbuchs, Hermann Sasse, begründete im Jahrbuch von 1932 theologisch die Unvereinbarkeit von Christentum und Nationalsozialismus. Der Artikel 24 des Programms der NSDAP mache jede Diskussion mit einer Kirche unmöglich. Denn die Lehre von der Erbsünde und die lutherische Rechtfertigungslehre seien unvereinbar mit dem Sittlichkeits- und Moralgefühl der germanischen Rasse. Alle anderen Punkte des Parteiprogramms hielt er als evangelischer Theologe für diskutabel, auch die über die Judenfrage und die Rassenlehre.


Scharf kritisierte Sasse hingegen das in Äußerungen von NS-Größen zutage tretende Staatsverständnis, das das Recht des omnipotenten Staates auch über die Seelen seiner Bürger fordere. Die NSDAP vertrete einen Staatsgedanken eines revolutionären Cäsarismus. Die evangelischen Theologen aber würden den Artikel 24 nicht ernst nehmen und die Gefahr des totalen Staates nicht erkennen, da sie im idealistischen Staatsgedanken befangen seien, so der Lutheraner Sasse.


Quelle / Titel


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