Die Kraft des Glaubens


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Elisabeth von Thadden lebte nach dem Grundsatz, dass der Glaube über die menschliche Sphäre hinaus an einen Verantwortung fordernden persönlichen Gott die Voraussetzung sei für die Durchhaltekraft im Alltag. Dieser Glaube bedeutete für sie Mittelpunkt, Zuversicht und Halt im Leben. Die Schriftstellerin Ricarda Huch charakterisierte ihre Frömmigkeit als etwas natürlich Gewachsenes: Gläubigkeit war für sie so selbstverständlich wie die Liebe zum Vaterlande und zum eigenen Volke, etwas, das einem nicht genommen werden kann, womit man lebt und stirbt.


Auch der Schulalltag war geprägt von Elisabeths Frömmigkeitspraxis, die von Nüchternheit und Selbstgewissheit zeugte.


War ihr Glaube bis zu ihrer Verhaftung 1944 Grundlage ihrer Lebensführung, so musste er in den Wochen und Monaten bis zu ihrem Tod zur Sinndeutung ihres Lebens werden.


Am 24. Oktober 1943 schrieb sie während eines Urlaubs in Elmau in das Freundesbuch von Inge van Scherpenberg:


Meine Zeit ist nur ein Durchgang durch Gottes ewiges Heute. (Ein alter Kirchenvater)


So leben und fallen wir alle


Hat keiner gesicherten Stand.


Und bin ich mir selber verloren


Ich weiß mich ans Wunder geboren


Und falle wo immer ich falle


In Gottes gebreitete Hand!


(Paul Graf Hohnstein, gef.)


Quelle / Titel


  • © Privatarchiv Rudolf von Thadden, Göttingen

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