Kindheit und Schulzeit

Werner Sylten wurde am 9. August 1893 in Hergiswyl (Schweiz) geboren. Sein Vater, der Chemiker Dr. Alfred Sylten, entstammte einer jüdischen Familie aus Königsberg in Ostpreußen. Vor der Eheschließung mit der aus dem Elsass stammenden Protestantin Emma Bertrand konvertierte er vom jüdischen zum christlichen Glauben und änderte seinen Namen von Silberstein in Sylten. Werner Sylten war das Älteste von fünf Kindern, die aus der Ehe hervorgingen.

Die Familie musste aus beruflichen Gründen wiederholt umziehen. Werner Sylten verbrachte seine Schulzeit an wechselnden Orten, zunächst in Berlin, dann in Friedeberg am Queis und ab 1907 am humanistischen Gymnasium in Lohr am Main. Dort legte er 1913 auch sein Abitur ab. Seine Lehrer lobten seinen Fleiß und hoben vor allem seine sprachlichen Fähigkeiten hervor. In seiner Freizeit bevorzugte er Wandern und Zeichnen und spielte Violine. Offenbar beeinflusste ihn ein Religionslehrer bei seiner Entscheidung, nach dem Abitur ein Studium der evangelischen Theologie aufzunehmen.