Herkunft und akademischer Werdegang


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Katharina Staritz wurde am 25. Juli 1903 als erstes Kind des Gymnasialprofessors für Naturwissenschaften Carl Staritz und dessen Ehefrau Margarethe, geb. Ismer, in Breslau geboren. Die Atmosphäre im Elternhaus war warmherzig, liberal und bildungsbürgerlich. Staritz' theologischer und kirchlicher Werdegang wurde jedoch nicht vom Elternhaus, sondern vor allem durch die Lehrerin und Leiterin eines Mädchenbibelkreises Gretel Ohlmann und den Pfarrer an der Breslauer Johanneskirche und liberalen Theologen Heinrich Lonicer beeinflusst.


Staritz' Wunsch, Theologie zu studieren, lehnten die Eltern wegen der unklaren Berufsaussichten für Theologinnen zunächst ab. Deshalb begann sie nach dem Abitur 1922 Deutsch, Geschichte und Religion an der Universität Breslau zu studieren. Erst dem befreundeten Hochschullehrer Hans von Soden gelang es, ihre Eltern umzustimmen. 1926 konnte sie zum Studium der Evangelischen Theologie an die Philipps-Universität in Marburg wechseln. 1928 schloss sie ihr Studium erfolgreich ab und wurde im selben Jahr als erste Frau an der dortigen Evangelisch-Theologischen Fakultät promoviert. Sie erhielt den Lizentiatentitel, den damals üblichen akademischen Grad bei theologischen Promotionen.


Zu ihren prägenden theologischen Lehrern zählten neben Hans von Soden der Neutestamentler Ernst Lohmeyer sowie Rudolf Bultmann. Mit der Theologie Karl Barths kam sie erst mit der Barmer Theologischen Erklärung von 1934 und den Anfängen des Kirchenkampfes in Berührung. Schon während ihres Theologiestudiums beschäftigte sie besonders die Frage, was das eigentlich „Christliche“ in den frühen Übergängen von Judentum und Christentum und anderen spätantiken Religionen sei. Diese Frage verschärfte sich später noch einmal durch die Judenverfolgung der Nationalsozialisten, die den zeitgenössischen Hintergrund für ihre orientalischen und Islam-Studien darstellte, mit denen sie sich seit 1938 in wissenschaftlichem Selbststudium neben ihrem Beruf als Stadtvikarin in Breslau befasste.


Quelle / Titel


  • © Ev. Zentralarchiv in Berlin, Best. 7 Nr. 14163

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