Leiterin der Vertrauensstelle Breslau des „Büros Grüber“


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Da zu ihren dienstlichen Pflichten der „Übertrittsunterricht“ gehörte, kam Katharina Staritz in direkten Kontakt mit Juden, die sich evangelisch taufen lassen wollten. Dabei erlebte sie die Nöte der Verfolgten aus nächster Nähe.


Aus einem Bericht des Breslauer Stadtdekans Walther Lierse vom 21. November 1938 geht hervor, dass sie sich am Tag nach dem Novemberpogrom bei einer Pfarrerversammlung in eindringlichster Weise für die Verfolgten einsetzte und auf die besondere wirtschaftliche und vor allem seelische Notlage der zur Evangelischen Kirche übergetretenen Juden hinwies.


Sie beließ es jedoch nicht bei Appellen, sondern übernahm ab November 1938 die Leitung der schlesischen Vertrauensstelle des „Büros Pfarrer Grüber“, das „nichtarischen“ Christen bei der Auswanderung half und mit seelsorgerlichen und sozialen Hilfsangeboten zur Seite stand. Ihre Kirchenleitung erkannte ihre Hilfstätigkeit für die Verfolgten allerdings erst im April 1940 offiziell an.


Im Dezember 1940 wurde Heinrich Grüber festgenommen und in einem Konzentrationslager inhaftiert. Als das „Büro Pfarrer Grüber“ Anfang 1941 von der Gestapo geschlossen und auch Grübers Stellvertreter Werner Sylten in ein Konzentrationslager verschleppt wurde, bemühten sich Katharina Staritz und ihre Schwester Charlotte auch weiterhin, Christen jüdischer Herkunft zur Seite zu stehen und ihnen zur Ausreise zu verhelfen. Durch ihren Mut und ihre Entschlossenheit trug Katharina Staritz dazu bei, dass zahlreichen Verfolgten das Leben gerettet werden konnte.


Quelle / Titel


  • © Evangelisches Zentralarchiv in Berlin, Best. 50 Nr. 180 Bl. 18

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