Katholische Internationale und Ökumene


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Im Verlauf der Arbeit für Frieden und Völkerversöhnung erkannte Metzger in der nationalen Zersplitterung die Schwäche der Bewegung. Er erließ daher im Dezember 1919 einen in Esperanto verfassten Aufruf zur Gründung einer katholischen Internationalen. Obwohl die Initiative auf geringe Resonanz stieß, warb er weiter für seine Idee des Weltfriedensbundes, nun mit einer antikapitalistischen Spitze (Völkerbund und kath. Internationale).


Beratungen auf dem Esperanto-Kongress in Den Haag 1920 führten zum Zusammenschluss des „Weltfriedensbundes vom Weißen Kreuz“ mit der „Internacia Katolika Unuigo Esperantista“ zur „Katholischen Internationalen“. Diese sollte die Katholiken aller Länder in der gesamten religiösen, kulturellen und sozialen Aktion durch Durchsetzung der Grundsätze des praktischen Christentums einen und Friedensarbeit leisten (Die Katholische Internationale, 9f.).


Metzgers Aufgabe als Direktor der „internationalen Aktionszentrale“ der Organisation war die Pflege der Verbindungen zu den nationalen Komitees und internationalen Sektionen. Metzger bereitete die Kongresse der Internationalen in Graz (1921) und Marburg (1922) vor, auf dem dritten in Konstanz (1923) mit über 300 Teilnehmern wurde die Katholische Internationale als internationale Friedensorganisation auf dem Boden des päpstlichen Friedensprogramms bezeichnet.


Trotz des Erfolgs zog sich Metzger von der Katholischen Internationalen zurück, da er in ihr seine Ziele nicht verwirklichen zu können glaubte, und der Einfluss der Kurie wuchs. Zwischenzeitlich hatte Metzger mit dem von ihm 1919 mitbegründeten überkonfessionellen „Internationalen Versöhnungsbund“ einen neuen Wirkungskreis und neue Mitstreiter für seine Gesellschaftsreform- und Friedensarbeit aufgetan. 1923 referierte er auf dessen Kongress in Nyborg (Dänemark) in Esperanto. Hier scheint Metzger erstmals auch mit protestantischen Theologen aus Skandinavien in Kontakt gekommen zu sein.


Im nächsten Jahr organisierte Metzger in Graz eine Tagung über „Die Protestanten und wir“. Hier rief er zu gegenseitigem konfessionellen Verständnis auf, die wiederhergestellte Gemeinschaft aller Christen konnte er sich aber nur als „Rückkehr-Ökumene“ vorstellen.


Mit einer Sondergenehmigung nahm Metzger 1927 in Lausanne als Beobachter an der „Weltkonferenz für Glauben und Kirchenverfassung“ teil. Über seine Eindrücke konnte er zwar nicht wie erhofft im Vatikan, aber in mehreren Zeitschriften berichten. Er propagierte nun weitere Schritte zur Wiedervereinigung der Konfessionen, ohne aber in der Rückkehr-Ökumene die einzige Lösung zu sehen. Stattdessen kritisierte Metzger katholische Selbstzufriedenheit und mahnte Offenheit gegenüber anderen Glaubensüberzeugungen an.


Quelle / Titel


  • © Archiv des Christkönigs-Instituts, Meitingen