Herkunft, Studium, Zeit als Kaplan


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Max Josef Metzger wurde am 3. Februar 1887 in der mehrheitlich protestantischen südbadischen Industriegemeinde Schopfheim geboren als einziger Sohn des Realschullehrers Friedrich August Metzger und dessen Frau Anna, geborene Gaenshirt. Neben Max hatte das Paar noch drei Töchter.


Der Vater huldigte einem strengen Nationalismus und verbat seinem Sohn, in den er hohe Erwartungen setzte, Kontakte zu evangelischen oder jüdischen Mitschülern. Früh lernte Metzger verschiedene Seiten des Katholizismus kennen: die antiprotestantische des Vaters, die praktisch-caritative der Mutter und die missionarische des Ortspfarrers.


Dessen Vorbild und das eines Onkels ließen Metzger nach dem Schulbesuch in Donaueschingen, Lörrach und Konstanz den Entschluss fassen, katholische Theologie in Freiburg i. Br. zu studieren. Der durch große geistige Begabungen und seinen Humor auffallende Student interessierte sich besonders für die kirchengeschichtlichen Veranstaltungen Georg Pfeilschifters (1870–1936). Negativ hatte dagegen Conrad Gröber (1872–1948), Rektor des Konstanzer Gymnasialkonvikts, den lebhaften und selbstbewussten Charakter Metzgers registriert. Um ein guter Priester zu werden, bedürfe er erheblicher Anleitung.


1908 wechselte Metzger an die Universität Fribourg in der Schweiz, da er nach dem Examen noch zu jung für die Priesterweihe war. Neben dem Studium kümmerte sich Metzger gemeinsam mit Studenten aus anderen Ländern, die seinen Horizont über Deutschland hinaus erweiterten, sonntags um Arbeiterkinder und sympathisierte mit der Deutschen Friedensgesellschaft.


In dieser Zeit fasste er den Entschluss, auf Alkohol, Fleisch und Tabak zu verzichten; mit Gleichgesinnten wollte er in einer Lebensgemeinschaft dieses Ideal verbreiten, Seelsorge treiben und Sozialarbeit leisten. Erneut fiel aber Metzgers unruhiger, nicht zur Unterordnung bereiter Charakter auf.


Im Juli 1910 wurde Metzger mit einer Studie über „Zwei karolingische Pontifikalien am Oberrhein“ zum Dr. theol. promoviert. Wissenschaftliche Ambitionen verfolgte er jedoch nicht mehr. Nach der Priesterweihe am 5. Juli 1911 war Metzger Kaplan in Karlsruhe, von Oktober 1912 bis Januar 1914 in Mannheim, dann in Oberhausen bei Freiburg.


Neben der Seelsorge an Arbeitern gewann die Trinkerfürsorge immer größere Bedeutung. Mit Vorträgen und zahlreichen Publikationen verbreitete er die Ideen der Abstinenzbewegung in der Diözese Freiburg im Dienst des „Katholischen Kreuzbündnisses“. Seine Vorgesetzten glaubten jedoch, in seinem Engagement gegen den Alkohol fanatische Züge entdecken zu können.


Quelle / Titel


  • © Archiv des Christkönigs-Instituts, Meitingen