Versetzung an das Gymnasium Idar-Oberstein


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Die Versetzung von Maus nach Idar-Oberstein zum 1. Oktober 1943 sollte auch dem Umstand abhelfen, dass in der Unterstufe am dortigen Gymnasium kein Religionsunterricht mehr erteilt werden konnte, da sich kein Lehrer dazu bereitfand.


Am 23. September 1943 meldete sich Maus schriftlich bei Oberstudiendirektor Dr. Fischer zur Dienstleistung und berichtete, dass seine schwere Handverletzung vom Luftangriff auf Elberfeld noch nicht verheilt sei, sodass er wegen der Gefahr des Übergreifens einer Blutvergiftung ständig in ärztlicher Behandlung sein müsse.


Seine Hoffnung auf eine gedeihliche Zusammenarbeit wurde herb enttäuscht, als ihm der stellvertretende Direktor, Oberstudienrat Dr. Fritz Cullmann, eröffnete: Wir können Sie hier ja eigentlich nicht gebrauchen. Es wäre uns lieber, Sie wären dort geblieben, wo Sie hergekommen sind (Loscher, Hahn, Ich habe nicht verleugnet, 32).


Maus sprach in seinem Unterricht offen über seine christliche Haltung. Wohlwollende Kollegen warnten ihn, vorsichtiger zu sein, um sich nicht unnötig in Gefahr zu bringen. Er ging jedoch nicht auf diese Ratschläge ein: Ich stehe in der Verantwortung für die Seelen meiner Schüler, und so bin ich fest davon überzeugt, dass – wie es in der Heiligen Schrift steht – der Mühlstein an den Hals [Mt 18,6] derer gehört, die Kindern ein Ärgernis im Glauben geben (ebd., 33). Eine solche Einstellung war die Richtschnur seines Lebens.


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  • © Foto: Simone Francesca Schmidt; Schmidthachenbach