Lehrer in Wuppertal


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Mit 48 Jahren erhielt Maus 1936 endlich eine erste feste Anstellung am Hindenburg-Realgymnasium in Wuppertal-Elberfeld.


1937 verstarb seine Frau, die ihm auf dem Sterbebett das Versprechen abnahm, ihre Schwester Waltraut zu heiraten. Sie wurde seinen drei Kindern eine verständnisvolle Mutter.


In Wuppertal herrschte zudem ein Klima, in dem sich Maus sehr wohlfühlte. Er musste sich weniger als vorher mit Schülern, Eltern und Kollegen auseinandersetzen und konnte sich auch hier für die Bekennende Kirche engagieren. Als der Religionsunterricht nicht mehr erteilt wurde, bot Maus einer Gruppe von Jungen den Unterricht bei sich zu Hause an. Hier besprachen sie nicht nur die Geschichte der Kirche, sondern Maus wappnete die Jungen auch vor den Werbekommandos der Waffen-SS. Gemeinsam spielten sie durch, welche Antworten zu geben waren, um einer Unterschrift zu entgehen.


Einen ersten Zusammenstoß mit der Gestapo hatte Maus im Juni 1943. Sein Freund Lauffs erinnerte sich, dass Maus nach einem Fliegerangriff mit Brandbomben auf Wuppertal, der auch den Stadtteil Elberfeld, in dem Georg Maus wohnte, schwer verwüstete, laut seinem Zorn Ausdruck verlieh: Diese Feuersbrunst ist das rechte Zeichen für das Dritte Reich. Aus den höllischen Flammen ist es gekommen, und in Flammen wird es untergehen. Dies schreckliche Feuer ist Gottes Gericht über unsere angeblich so fromme Stadt, dafür, dass auch wir Christen zu all dem Frevel viel zu viel geschwiegen haben. Dies alles können wir den Herren verdanken! Das können wir Hitler verdanken! (Loscher, Hahn, Ich habe nicht verleugnet, 31).


Ein Gestapomann hörte dies und schlug Maus nieder. Der Vorfall hatte keine weiteren Folgen, da nach einer Verordnung parteifeindliche Äußerungen innerhalb von 48 Stunden nach Luftangriffen zwar notiert, aber nicht weiter verfolgt werden sollten.


Bei einem dieser Angriffe wurde schließlich auch das Haus, in dem Maus mit seiner Familie wohnte, völlig zerstört. Ebenso wurde die Schule, an der Maus tätig war, in Schutt und Asche gelegt. Maus wurde daraufhin nach Idar-Oberstein versetzt.


Quelle / Titel


  • © Heimatmuseum Braunfels

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