Der Arbeitskreis für kirchliche Fragen


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Johannes Schröder war einer der treibenden Kräfte bei der Gründung des „Arbeitskreises für kirchliche Fragen“ beim NKFD. Der Arbeitskreis wurde, nach einer Vorbesprechung am 4. und 5. Juni, am 16. Juni 1944 auf der 10. Volltagung des NKFD in Lunjowo gegründet. Anwesend waren rund 30 kriegsgefangene Theologen beider Konfessionen.


Auf der Tagung wurde über die Bedrückung der Kirchen im „Dritten Reich“, die Aufgaben der Christen im Kampf gegen Hitler, über das künftige Verhältnis zwischen Christen und Marxisten sowie über Kirche und Staat gesprochen. Die Tagungsteilnehmer bestätigten am 16. Juni einstimmig die Leitung des „Arbeitskreises für kirchliche Fragen“, der auch Schröder angehörte.


Im Selbstverlag des NKFD erschien die Broschüre „Christen für ein neues Deutschland“, die in den Gefangenenlagern verbreitet wurde. Darin wurde eine von Schröder auf der Gründungstagung des Arbeitskreises gehaltene Rede „Der Nationalsozialismus – der Feind des Christentums“ im Auszug abgedruckt. In seiner Rede versuchte Schröder die Pfarrer davon zu überzeugen, dass es richtig sei, sich dem NKFD anzuschließen.


Dabei versuchte er, einige Gegenargumente zu entkräften: Die Pfarrer blieben sich treu, indem sie den Kampf gegen einen antichristlichen und volksfeindlichen Nationalsozialismus nun auch in der Gefangenschaft fortsetzten; sie seien dadurch keine Clique politisierender Pfarrer; die Kirche kämpfe nur mit der Verkündigung des Evangeliums; der Kampf gegen das NS-System bedeute keinen Landesverrat, sondern Solidarität mit dem deutschen Volk. Ausführlich dokumentierte er den Gegensatz von Nationalsozialismus und Christentum sowie den Kampf der evangelischen und katholischen Kirche.


Die Broschüre enthielt darüber hinaus das von Schröder gesprochene Schlusswort der Tagung. Auch die einleitenden Worte zu dem Heft stammten von ihm.


Quelle / Titel


  • © Christiane Godt-Schröder

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