Breslauer „Universitätsrandale“


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Im Wintersemester 1932/33 kam der allgemein spürbare politische Gesinnungswandel, von dem Lohmeyer seinem inzwischen in München lehrenden Freund Hönigswald bereits im Sommer 1932 berichtet hatte, an der in NS-Kreisen als besonders „verjudet“ eingestuften Breslauer Universität in dramatischer Weise zum Ausbruch. Die Berufung des Juristen Ernst Cohn führte die Hochschule an den Rand des Ausnahmezustands.


Der evangelische Theologe und Nationalsozialist Karl Bornhausen, dessen „Ethik“-Vorlesungen in dieser Zeit mehrfach in antisemitische Kundgebungen übergingen, stand im sogenannten „Kampf gegen Cohn“ offen an der Spitze der NS-Studenten.


Lohmeyer alarmierte während der Universitätskrawalle nicht nur die staatlichen Polizeibehörden, sondern stellte sich, unterstützt von Eugen Rosenstock-Huessy, wiederholt persönlich schützend vor seinen jungen Kollegen Cohn. Allerdings war der Einsatz umsonst: Cohn wurde letztlich seines Amtes enthoben.


Quelle / Titel


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