Bonhoeffers Widerstand in der Bundespolitik


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Es entsprach der konservativen Geschichtspolitik der „Ära Kohl“, daß der bürgerliche, militärische und christliche Widerstand durch die CDU-geführte Regierung in hohem Maße als Grundlage der bundesrepublikanischen Demokratie reklamiert wurde. In diesem Kontext erschien am 9. April 1985 mit Manfred Wörner zum ersten Mal ein Bundesverteidigungsminister zur Ehrung der 40 Jahre zuvor in Flossenbürg ermordeten Männer um Canaris, Oster und Bonhoeffer.


Doch sein Auftritt in der KZ-Gedenkstätte, begleitet von Feldjägern und einer Militärkapelle, mißriet: Wörner sah sich einer großen Zahl Familienangehöriger, Wegbegleiter und engagierter Verehrer Bonhoeffers gegenüber, die sich durch das militärische Aufgebot empfindlich brüskiert fühlten. Insbesondere die evangelische Friedensbewegung, die nach dem NATO-Doppelbeschluß 1978 rapide gewachsen war, berief sich damals mit erheblichem Selbstbewußtsein auf Bonhoeffers Pazifismus. In Flossenbürg kam es deshalb zum Eklat.


Quelle / Titel


  • © KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

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