Frage des Treueides


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Der Aufruf, sich gegen das verbrecherische NS-Regime zu wenden, stand unter dem Makel des Eidbruches. Im Herbst 1943 warf die Propaganda des Oberkommandos der Wehrmacht den Mitgliedern und Anhängern des NKFD Verrat vor. In der Feldzeitung „Panzer voran“, Sonderdruck: „Der neue bolschewistische Propagandatrick“. In einem Wort zum „Nationalkomitee Freies Deutschland“ vom Dezember 1943 hieß es: Das ‚Nationalkomitee Freies Deutschland‘ ist nichts anderes als ein kläglicher – gottlob von uns erkannter – Versuch, den deutschen Soldaten von seinem Eide wegzureißen und ihn zum gemeinen Verräter zu stempeln (zit. nach: Bliembach, S. 137).


In der Folgezeit waren es vor allem die Theologen im NKFD, die in Denkschriften und Rundfunkansprachen immer wieder zur Frage des Treueides und Eidbruches Stellung nahmen. Sie argumentierten, dass der Treueid der Soldaten missbraucht worden sei, dass es Hitler sei, der seinen Eid gebrochen habe und dass es auch aus christlicher Sicht Situationen gab, in denen die formale Bindung des Eides aufgehoben sei. Die inhaltliche Bindung – Gehorsam gegen Gottes Gebote und Treue zum Volk – aber werde gehalten.


Quelle / Titel


  • © Christiane Godt-Schröder