Briefe an Eva Bildt


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Gollwitzer lernte im August 1940 die Schauspielerin Eva Bildt kennen. Die beiden verlobten sich Anfang 1941, durften aber wegen Bildts „halbjüdischer“ Abstammung nicht heiraten.


Im Laufe des Krieges schrieben sie sich Hunderte von Briefen. Bildt schilderte ihm darin das Leben in Berlin, das bald schon von Verfolgung, Zwangsarbeit und Bombenkrieg geprägt war, Gollwitzer berichtete von der Front. Sie schrieben in Andeutungen und Anspielungen, die vielfach Bezug auf die Bibel und Literatur nahmen.


So auch in Helmut Gollwitzers Brief, in dem er auf das Hitler-Attentat am 20. Juli 1944 einging. Er sorgte sich um verschiedene Bekannte im Umkreis der Attentäter. Den Ausgang des Attentats brachte er mit Daniel 8,25 in Zusammenhang, wo es hieß: Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er [ein frecher und tückischer König] wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten; aber er wird ohne Hand zerbrochen werden. Gollwitzer war demnach davon überzeugt, dass Hitler nicht von Menschenhand gerichtet werden würde.


Eva Bildt nahm sich am 27. April 1945 das Leben. Helmut Gollwitzer erfuhr erst ein Jahr später davon.


Quelle / Titel


  • © Evangelisches Zentralarchiv in Berlin, Bestand 686 Nr. 518