Hilfe zur Auswanderung


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Gollwitzer begleitete seit 1938 einen Kreis von „nichtarischen“ Christen. Dessen Mitglieder beteiligten sich fortan am Leben der Bekennenden Gemeinde in Dahlem, ohne selbst dort zu wohnen.


Seit 1938 erreichten ihn auch vermehrt Gesuche von rassisch Verfolgten, die um Hilfe etwa bei der Suche nach Arbeit oder einer Wohnung baten, sowie Bitten um finanzielle Unterstützung. Gollwitzer bemühte sich – allerdings zumeist erfolglos – darum, Erwerbsmöglichkeiten zu vermitteln oder Entlassungen zu verhindern. Auch seine Anstrengungen, jüdischen Wohnungssuchenden weiterzuhelfen, waren angesichts der sich verschärfenden Rechtslage nur begrenzt erfolgreich.


Bei seinen Hilfeversuchen konnte er auf Unterstützung aus der Gemeinde zurückgreifen. Auch existierte in Dahlem eine „Nicht-Arier-Kasse“ mit Spendengeldern. Die in Dahlem geleistete Fürsorge an rassisch Verfolgten erfolgte im Zusammenhang mit dem „Büro Grüber“, der gesamtkirchlichen Hilfe für „nichtarische“ Christen.


Zwischen 1938 und 1940 bemühte sich Gollwitzer, rassisch Verfolgte der Dahlemer Gemeinde bei ihrer Auswanderung zu unterstützen. Zunächst stand die Hilfe zur legalen Emigration im Mittelpunkt. In Briefen an ausländische Stellen bat er um Unterstützung bei der Beschaffung von Einreise- und Aufenthaltsgenehmigungen. Im Falle der Dahlemer Familie Lutz führten Bemühungen in London, Berlin und Bern schließlich zum Erfolg: Sie konnte am 20. Dezember 1938 in die Schweiz ausreisen und ließ sich später in England nieder.


Quelle / Titel


  • © Evangelisches Zentralarchiv in Berlin, Bestand 686 Nr. 2274

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