Familiäres Umfeld und akademische Karriere


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Dietrich Bonhoeffer wurde als sechstes von acht Kindern am 4. Februar 1906 in Breslau geboren. Der Vater, Karl Bonhoeffer, war Psychiater und die Mutter, Paula geborene von Hase, Lehrerin. Die seit Generationen christlich geprägte Gelehrtenfamilie war für die Kinder zeitlebens eine Quelle freundlich-liberalen Selbstbewusstseins und intellektueller Redlichkeit.


Von Dietrich Bonhoeffer sind zahlreiche Zeugnisse seiner engen Familienbindung überliefert, die ihm nicht nur seelischen Rückhalt bot, sondern auch ein weitläufiges Netz von Beziehungen. Auf beides konnte er im Widerstand zurückgreifen.


Seit 1912 lebte die Familie in Berlin, wo der Vater als angesehener Professor am Universitätsklinikum, der „Charité“, wirkte. Der Tod des zweitältesten Bruders Walter als Soldat im Ersten Weltkrieg prägte Dietrich Bonhoeffer früh. Mit 14 Jahren fiel der Entschluss zum Theologiestudium.


Nach dem Abitur am Berliner Grunewald-Gymnasium, einer modernen Reformschule, begann er das Studium 1923 in Tübingen, setzte es in Berlin fort und wurde dort als 21-Jähriger mit der Arbeit „Sanctorum Communio“ bei Reinhold Seeberg promoviert. Prägendster Lehrer war in Berlin der Liberale Theologe Adolf von Harnack. Auch die Dialektische Theologie Karl Barths faszinierte Bonhoeffer früh.


1928 absolvierte er das Erste Theologische Examen, wurde dann Vikar der deutschen Gemeinde in Barcelona und schloss das Studium 1928 mit dem Zweiten Theologischen Examen ab. 1930 folgte die Habilitation zum Privatdozenten mit der Schrift „Akt und Sein“. Bonhoeffer war nun 24 Jahre alt und konnte bereits auf eine steile akademische Karriere zurückblicken.


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