Kampf gegen die „Euthanasie“


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Von der zunächst geheim gehaltenen nationalsozialistischen „Euthanasie“-Aktion ab 1939 waren in Bethel mehrere Tausend Menschen bedroht. Mit Hilfe von Meldebögen, die den Anschein einer rein statistischen Maßnahme erweckten, versuchte man „lebensunwertes Leben“ zu erfassen, um es anschließend „ausmerzen“ zu können.


Bodelschwingh erkannte die Gefahr und entschied, die Bögen nicht auszufüllen. Anschließend versuchte er, durch zähe Verhandlungen und hinhaltendes Taktieren die Tötungen zu verhindern. Dennoch wird Bodelschwinghs Verhalten in der sogenannten „Euthanasie“-Frage heute auch kritisch gesehen. Denn einige, insbesondere jüdische Patientinnen und Patienten, die aus Bethel in andere Anstalten verlegt oder von ihren Angehörigen nach Hause geholt worden waren, wurden später Opfer der nationalsozialistischen Mordaktion. Hitlers Leibarzt Karl Brandt, der mit der „Euthanasie“ beauftragt worden war und sich 1947 vor Gericht verantworten musste, bezeichnete Bodelschwingh als den einzigen ernsthaften Warner, der ihm bekannt sei.


Quelle / Titel


  • © Hauptarchiv Bethel, 2/39-187

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