Anfänge in Dithmarschen: Pfarramt in Albersdorf


  • 1tes Bild zum Dokument
    Bildlupe

1925 konnte Hans Asmussen seine erste eigene Pfarrstelle in Albersdorf/Dithmarschen übernehmen. Die Anfänge gestalteten sich schwierig, sodass er sich entschied, die Gemeinde neu aufzubauen. Sein Ziel war es, den oft sturen Dithmarscher Bauern einen Glauben zu vermitteln, dem sie ihre gesamte Existenz anvertrauen konnten.


In politischer Hinsicht teilte er mit ihnen die Ablehnung der Weimarer Republik. Als es 1928 zu teils blutigen Protesten gegen die Agrarpolitik der Regierung kam, solidarisierte sich Asmussens Konservativismus mit dem Zorn der Landbevölkerung auf die Demokratie.


Die hier gezeigte Postkarte symbolisiert in geballter Weise diesen nationalkonservativen Grundtenor: Abgebildet ist neben der Kirche, in der Hans Asmussen von 1925 bis 1932 predigte, das örtliche Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Dazwischen werden zwei gekreuzte Reichskriegsflaggen gezeigt, die in der Weimarer Republik seit 1921 aber nicht mehr geführt wurden.


Die republikanischen Symbole indes wurden von der konservativen Mehrheit der Bevölkerung unwillig abgelehnt. Kirche und Kriegerdenkmal waren für die Albersdorfer also zwei zusammengehörige Bezugspunkte dieser konservativen Einstellung. Das gezeigte Exemplar der Postkarte wurde 1929 verschickt – genau in dem Jahr, in dem Asmussens Luthertum sich dort erstmals vom Nationalsozialismus provoziert fühlte.


Quelle / Titel


  • © Foto: „Ideal“ No. 61679 A. Freytag, Albersdorf (Evang. Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte München)