Herkunft und theologische Prägung in Flensburg


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Am 21. August 1898 wurde Hans Christian Asmussen als jüngstes Kind des Flensburger Schulrektors Jes Georg Asmussen und seiner Frau Elise geboren. Das konservative Christentum dieser Aufsteigerfamilie hatte zwei Wurzeln: Einerseits von der tiefen bäuerlichen Frömmigkeit der Vorfahren geprägt, war es neuerdings stark durch die Flensburger Diakonissenanstalt und ihren Leiter bestimmt, Pastor Emil Wacker (1839–1913).


Dieser war ein charismatischer Erweckungsprediger und hatte auf das streng lutherische Christentum der Fördestadt große Wirkung. Zu dem Kreis von Pädagogen, die er für seine missionarischen Projekte um sich sammelte, gehörte auch Rektor Asmussen.


Nachdem der Vater 1914 an Krebs gestorben und der älteste Bruder im Ersten Weltkrieg gefallen war, entschloss sich Hans Asmussen selbst zum Kriegsdienst (1917). Nationalkonservative Überzeugung und lutherisch-orthodoxe Frömmigkeit verbanden sich wie bei vielen Zeitgenossen zu glühender Kriegsbegeisterung.


1919 begann Asmussen sein Theologiestudium in Kiel und gründete sogleich einen Kreis von Gleichgesinnten, den „Lutherischen Bruderbund“, um die vorherrschende Liberale Theologie zu bekämpfen. Als die Gruppe 1920 vorübergehend nach Tübingen wechselte, kannte man sie dort bald als die Erzkonservativen aus Flensburg.


Nach dem Kieler Examen 1921 konnte Asmussen sein Vikariat in der Diakonissenanstalt seiner Heimatstadt machen, die ihn anschließend bis 1925 als Hilfsprediger übernahm. In der Seelsorge an Kranken und Sterbenden fand er nun ein praktisches Gegengewicht zur akademischen Theologie: Manche theologischen Flausen vergehen einem, und man lernt zu beten, schrieb er.


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  • © Foto: Th. Thomsen, Flensburg