Der „Sportpalastskandal“


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Am 13. November 1933 fand im Berliner Sportpalast eine Großveranstaltung der Deutschen Christen statt, die als „Sportpalastskandal“ in die Geschichte der Kirche einging.


Grund dafür war die Rede eines ihrer führenden Vertreter, die in den evangelischen Kirchen und ihrer Presse einen Sturm der Entrüstung auslöste. Vor mehr als 20.000 Zuhörern forderte der „Gau-Obmann“ der Deutschen Christen für Groß-Berlin, Studienassessor Reinhold Krause, die Befreiung vom Alten Testament mit seiner jüdischen Lohnmoral, von diesen Viehhändler- und Zuhältergeschichten. Er postulierte den Verzicht auf die ganze Sündenbock- und Minderwertigkeitstheologie des Rabbiners Paulus und setzte sich für die Verkündigung eines heldischen Jesus ein. Im Anschluss wurde von der Versammlung eine entsprechende Entschließung bei nur einer Gegenstimme (!) angenommen.


Vielen evangelischen Christen öffnete dieser Vorfall die Augen über die Deutschen Christen. Die Gruppe verlor seither einen Teil ihrer Mitglieder und büßte auch an Macht ein. Gleichwohl haben viele der Deutschen Christen in den gewählten Kirchengremien ihre Position bis Kriegsende halten können. Der „Sportpalastskandal“ verstärkte auf evangelischer Seite die Herausbildung einer kirchlichen Opposition.


Quelle / Titel


  • © Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz, Bildnummer 30013749

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