Mobilisierung und Zwangsarbeit


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Die Mobilmachung für den Kriegsdienst verschärfte die bereits bestehenden Probleme auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Allein zwischen Mai 1939 und Ende 1940 entzog die Wehrmacht dem Arbeitsmarkt rund 3,4 Millionen Arbeitskräfte. Um Ausgleich zu schaffen und den Ausfall zu kompensieren, hätte man verstärkt Frauen zur Erwerbstätigkeit heranziehen können.


Vor diesem Schritt, den andere Länder wie beispielsweise England bald vollzogen, schreckte das NS-Regime jedoch aus ideologischen Gründen zurück: Frauen sollten nach dem nationalsozialistischen Weltbild vor allem Mütter sein. Daher wurden Frauen im „Dritten Reich“ nur in geringem Maße und vergleichsweise spät für den Arbeitsdienst mobilisiert.


Das NS-Regime löste das Arbeitskräfteproblem, indem es aus allen eroberten Gebieten massenweise Arbeitskräfte zur Zwangsarbeit heranzog. 1945 arbeiteten im Deutschen Reich rund 5,9 Millionen Zwangsarbeiter, dazu 1,9 Millionen Kriegsgefangene aus 26 Ländern und 400.000 KZ-Häftlinge, meist unter sklavenartigen Bedingungen.


Insgesamt geht man davon aus, dass etwa 9,5 bis 10 Millionen ausländische Zivilarbeiter und Kriegsgefangene in Deutschland zur Zwangsarbeit eingesetzt waren. Es existierten über 30.000 Arbeitslager in Deutschland, Tausende Lager gab es in den besetzen Gebieten, denn nur ein Teil der Verschleppten gelangte nach Deutschland.


Von den insgesamt rund 9,2 Millionen zivilen Sowjetbürgern, die zum Arbeitsdienst „rekrutiert“ wurden, kamen rund 2,8 Millionen durch Deportation als zivile „Ostarbeiter“ ins Deutsche Reich, 6,4 Millionen leisteten Arbeitsdienst in den besetzten Gebieten.


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