Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion


  • 1tes Bild zum Dokument
    Bildlupe

Mit dem Angriff auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 erhielt der europäische Revisionskrieg einen neuen Charakter. Er wurde zu einem mit äußerster Brutalität geführten Rasse- und Vernichtungskrieg, der die systematische Ausplünderung der eroberten Gebiete auf Kosten der dort lebenden Bevölkerung zum Ziel hatte.


Auch in der Sowjetunion konnte die deutsche Wehrmacht zunächst rasch viele Gebiete unter ihre Herrschaft bringen und okkupieren. Doch mit dem Wintereinbruch 1941 geriet die Front erstmals ins Stocken. Die Deutschen sahen sich mit massiven sowjetischen Gegenoffensiven konfrontiert. Im Sommer 1942 gelangen der Wehrmacht noch einmal Geländegewinne, aber noch im selben Jahr begann der erzwungene Rückzug der Deutschen Richtung Westen.


Zum Symbol der Kriegswende wurde die verheerende Niederlage in Stalingrad, wo im Winter 1942/43 rund 150.000 deutsche Soldaten bei Kämpfen und durch Kälte und Hunger starben. Etwa 91.000 Soldaten gerieten in sowjetische Kriegsgefangenschaft, von ihnen kehrten nur rund 6.000 als Überlebende wieder nach Deutschland zurück. Militärisch bedeutete Stalingrad eine nicht mehr zu verheimlichende vernichtende Niederlage im Krieg gegen die Sowjetunion und eine Wende im Krieg im Osten. Von nun bestimmte die sowjetische Kriegsführung den weiteren Verlauf.


Im „Weltanschauungskrieg“ gegen die Sowjetunion verwischten die Grenzen zwischen Zivilverfolgung und Kriegshandlungen. Die Wehrmacht sowie die SS-Einsatzgruppen in den rückwärtigen Gebieten führten nicht nur einen Kampf gegen einen militärischen Gegner, sondern gleichzeitig auch einen Krieg zur systematischen Verdrängung und Vernichtung der Zivilbevölkerung. Die anfänglichen Pläne zur Versorgung der deutschen Soldaten nahmen bewusst in Kauf, dass Millionen Zivilisten in der Sowjetunion verhungerten. Unter dem Vorwand des „Partisanenkampfes“ gingen deutsche Einsatzgruppen als Mordkommandos systematisch gegen die einheimische Zivilbevölkerung vor, sowjetische Zivilisten wurden zur Zwangsarbeit verschleppt.


Der Krieg forderte auch unter den deutschen Soldaten gewaltige Opfer. Die Zahl der Familien, die einen oder mehrere Angehörige zu beklagen hatte, stieg sprunghaft an, Tod und Trauer waren jetzt deutlich stärker präsent als in den Monaten der „Blitzkriege“.


Quelle / Titel